Back to the Roots

Die Geschichte der Emil Berliner Studios in Bildern

Zusammengestellt von Rainer Maillard, 2023

 

Das Team heute

Rainer Maillard, Hans Kaiser, Stephan Flock, Sidney, Claire Meyer, Lukas Kowalski, Angela Chastenier, Julian Helms, Justus Beyer, Philip Krause und Matthias Kock. © Dirk Schelpmeier

Die Stmme seines Herren

Unser ältester Mitarbeiter bei der Arbeit. © EBS

2020 Binaural Recording

Binaurale Kunstkopfaufnahmen sind zwar keine neue Erfindung, sorgen aber immer wieder für Erstaunen. Bomsori Kim bei einer Aufnahme im Meistersaal.  © R. Maillard

2018 Emil Berliner Studios goes immersive
Erweiterung zweier Regieräume vom bestehenden 5.1 auf das 9.1.4. System. Hier: Hörsession und Diskussion über Klangphilosophien von 3D-Audio. © Philip Krause

2018 »Carmen«

Bandkarton einer Abbado-Produktion der »Carmen« aus dem Jahr 1977. Diese analoge 16-Spur-Aufnahme wird aufwändig remastert und in Japan auf SACD neu aufgelegt. Zwei Jahre später folgt eine Surround 5.1 und Dolby-Atmos-Mischung.  © EBS

2018 Forbidden City

Stephan Flock am Pult während eines Livestrams aus der Verbotenen Stadt in Beijing. © EBS

2016 Forschung

Im Rahmen von Forschungsaufträgen führen die Emil Berliner Studios Hörtests durch. Und bevor wir uns etwas vormachen: als Blindtests.  © R. Maillard

2016 Sting

Aufnahmesession mit Sting und einem syrischen Ensemble in den Emil Berliner Studios. © EBS

2014 Direct-to-Disc

Erstmals seit fast 70 Jahren führen die Emil Berliner Studios wieder einen mobilen Direktschnitt durch. Maarten de Boer assistiert Sir Simon Rattle beim Signieren der Aufnahme-Lackfolie in der Berliner Philharmonie. Hinweis in der LP-Box: »This recording is not available in any other format«. © EBS

2013 Teatro La Fenice

Mobile Recording in Venedig mit Equipment Transport per Gondel. © R. Maillard

2010 Neuanfang in Berlin

In der Köthener Straße 38 entsteht ein StudioneubauDie Emil Berliner Studios ziehen von Hannover-Langenhagen nach Berlin. Die Eröffnung erfolgt am 22.10.2010. © EBS

2008 Beethoven

Aufnahme von Beethovens Violinkonzert mit Vladimir Repin, den Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Ricardo Muti. © EBS

2008 Management-Buy-Out

Ein Management-Buy-Out führt am 1. Mai 2008 zur Gründung der »EBS Productions GmbH & Co. KG«, die den Namen »Emil Berliner Studios« weiterträgt.[1] Rainer Höpfner, Hans-Ulrich Bastin, Rainer Maillard, Evert Menting und Stephan Flock (Vv l. n r.: ). © Daniel Schleef

2007 »Sinfonie der Tausend«

Hans-Ulrich Bastin, Ulrich Vette, Pierre Boulez, Matthias Spindler und Produzent Christian Gansch während der Aufnahme der Achten Sinfonie von Gustav Mahler in der Berliner Jesus-Christus-Kirche. © Marcus Blome

2006 Duetts

Rolando Villazón und Anna Netrebko während einer Aufnahme in der Dresdener Lukas-Kirche. © EBS

2006 Simón Bolívar Symphony Orchestra

Live-Aufnahme mit Gustavo Dudamel und dem Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela in Caracas. © EBS

2005 Remastering

Der Tonmeister und Experte für historische Tonbänder Andrew Wedman hinter einer sehr seltenen analogen 3-Spur-Ampex-Maschine. © EBS

2002 Mikrofon-Entwicklung

In Zusammenarbeit mit Manfred Hibbing (Sennheiser) entstehen Mikrofon-Prototypen mit variablen Richtcharakteritiken. Links ein Mikrofon mit einer Kugel/Acht-Kombination, rechts ein Mikrofon mit einer Doppelmembran Niere. Beide Typen führen die Signale der Kapseln getrennt heraus, was eine Fernsteuerung der Richtcharakteristik auch noch in der Postproduktion zulässt. Der rechte Prototyp geht später als MKH 800 TWIN in Serie. © R. Maillard

1999 Historic Recording

Versuch, die letzte Schellack-Produktion des 20sten Jahrhundert zu produzieren: Aufnahme mit einem Reisz-Mikrofon aus dem Jahr 1925Rainer Maillard, Manfred Hibbing (Sennheiser) Max Raabe, Klaus Hiemeann und Wolf-Dieter Karwatky (v. l. n. r.: ). Zum Klang-Vergleich wird ein Sennheiser MKH 80, ein MKH 800 und ein historisches Neumann CMV3 aufgebaut. © Hans-Peter Zimmer

1998 High Resolution

Die ersten Mehrspur-Aufnahmen in 96 kHz und 24 bit sind eine wahre Materialschlacht, aufgezeichnet auf verkoppelten und modifizierten Sony DASH-Maschinen. © EBS

1996 Digital Mixing

Klaus Hiemann bei einer Mischung an drei digitalen Yamaha DMC1000 Mischpulten in den Emil Berliner Studios. Die Aufnahmeabteilung produziert durchgängig mit 24 bit, die digitalen Sony 3324 Mehrspur-Recorder sind von 16 auf 24 bit modifiziert worden. Für die Aufzeichnung der Master wird das Nagra-D Format verwendet. © Fotozentrum Zimmermann

 

1995 Das Emil Berliner Haus

Die Aufnahmeabteilung zieht in das »Emil Berliner Haus« um. Es verfügt über 10 Regieräume (Audio und Video) für das »Deutschen Grammophon Recording Centre« und 8 Regieräume für das »Mastering Centre« der PolyGram. Der Neubau beherbergt auch das Band-Archiv, die Audio-Engineering Abteilung und das Lager für die sechs mobilen Aufnahmeapparaturen. Oliver Berliner, Enkel von Emil Berliner, nimmt an der offiziellen Einweihung am 19. Juni 1996 teil. Auch die Straße vor dem Werksgelände der PolyGram in Hannover-Langenhagen (ehemals Klusriede) wird in Emil-Berliner-Straße umbenannt. © Fotozentrum Zimmermann

1994 Deutsche Grammophon Recording Centre

Zum Richtfest am 10.5.1994 enthüllt Alain Levy, President und CEO der PolyGram N.V.,  eine Gedenktafel. Das Emil Berliner Haus ist von dem Frankfurter Architekten Kahl Hassdenteufel in enger Zusammenarbeit mit Klaus Hiemann entworfen worden. © R. Maillard

1994 4D Audio Recording 

Moskau Konservatorium: Blick in den mobilen Regieraum. Die Mikrofonsignale werden mit fernsteuerbaren Mikrofonvorverstärker schon auf der Bühne digitalisiert, aufgezeichnet wird auf 4-Spur Nagra-D Bandmaschinen mit 24 bit Auflösung. Aufnahme mit dem Russian National Orchestra unter Mikhail Pletnev mit Sergei Prokofjews Balletmusik »Cindarella«.  © EBS

1991 Digitale Mischpulte

Stefan Shibata (Head of Audio Engineering) bei einer Aufnahme mit parallelem Vergleichsaufbau von analogen (PolyGram Modul Mixer) und digitalen DMC 1000 Mischpulten (hinten), welche in Zusammenarbeit mit Yamaha entwickelt wurden. Im Vordergrund sind zwei Sony 3324 DASH Maschinen zu sehen, aus langer Tradition wird zur Sicherheit parallel auf zwei Systemen aufgezeichnet. © EBS

1991 »Figure of Eight«

Aufnahme mit Giuseppe Sinopoli und dem Philharmonia Orchestra in London. Eine Besonderheit von Tonmeister Klaus Hiemann ist die Verwendung von Sennheiser MKH30 (Achten) als Stützmikrophone. Sie zeichnen sich durch einen extrem linearen Frequenzgang auch bei seitlichem und rückwärtigen Schalleintritt aus. © EBS

1989 Neujahrskonzert

Carlos Kleiber und die Wiener Philharmoniker bei Proben zum Neujahrskonzert. © DGG/EBS

1984 »West Side Story«

Leonard Bernstein nimmt die »West Side Story« auf. Als Hauptmikrofone werden zwei auf Plexiglas aufgeklebte Sennheiser PZM-Mikrofone benutzt. Die Aufnahmetechnik wird komplett aus Hannover nach New York City angeliefert. Produziert wird auf digitalen 3M-Maschinen mit 24 Spuren in 50kHz. 1985 erfolgt die Stereoveröffentlichung, 2002 eine SACD-Neuabmischung in Stereo und 5.1, und 2021 ein immersiver 3D-Mix für Dolby-Atmos. © DGG

1882 Compact Disc

Im Werk II in Hannover-Langenhagen stellen Dr. Hermann R. Franz und Claudio Arrau der Presse die Compact Disc vor. © EBS

1981 24-track Digital Editing

Jobst Eberhardt beim Schnitt der »Alpensinfonie«, die erste offizielle CD-Veröffentlichung der DGG. Die Aufnahme aus dem Jahr 1980 wird digital mit 24 Spuren auf 3M-Maschinen mit 16bit und 50kHz aufgezeichnet. Anders als bei analogen Bändern ist ein Schnitt mit Schere und Kleber ausgeschlossen. Der sogenannte digitale Schnitt erfolgt mittels »Copy and Paste« mit Hilfe zweier Maschinen. Digitale Audio Workstations - wie sie heute verwendet werden - sind noch unbekannt. © EBS

1981 Bernstein on Vinyl

Leonard Bernstein mit Dr. Hermann Franz, Klaus P. Burkowitz und Godefried Schulze im Schneidstudio an der Neumann VMS 80. Noch werden die neuen Digitalaufnahmen nur auf Vinyl veröffentlicht. © EBS

1980 Digitaler Schnittplatz

Rainer Höpfner beim Schnitt am Prototypen eines digitalen Sony-Schnittplatzes für Stereoaufnahmen, der zusammen mit der Aufnahmeabteilung entwickelt wird. © EBS

1979 DG goes Digital

Ab Januar werden die Aufnahmen analog sowie parallel in der neuen Digitaltechnik produziert. Da noch kein digitaler Schnittplatz einsatzfähig ist, werden die Produktionen noch analog geschnitten und veröffentlicht.

1979 Vinyl Mastering

Hella Schröder an der VMS 70. © EBS

1979 »Fidelio«

Leonard Bernstein, Aufnahmeleiter Hans Weber und Tonmeister Klaus Scheibe im Musikverein Wien während einer Abhörsitzung der »Fidelio«-Produktion. Bei dieser Produktion kommen analoge 8-Spur-Bandmaschinen von Studer zum Einsatz. © EBS

16-Spuren

Schnittpartitur mit 16-Spur-Bandschnipseln. Das 2-Zoll-Band wird mit einem Stempel geschnitten, um jede Spur mit einer kleinen Überblendung versehen zu können. Falls ein Schnitt nachträglich wieder geändert werden muss, werden diese an den entsprechenden Stellen in die Partitur eingeklebt. © Rainer Maillard

1977 Special Projects

In der Abteilung Special Projects entwickeln Klaus Hiemann und Jost Haase Geräte und Anwendungen zu Themen wie Nachhallmessung und Kunstkopfaufnahmen. Mehrere Patente werden angemeldet. © EBS

1975 Diamanten

Kurz vor Einführung der Digitaltechnik wird im physikalischen Labor an der Einführung von Diamant- statt Saphirsticheln gearbeitet, um die Qualität der Schallplatte weiter zu steigern.

1976 Entwicklung

Günther Struck ist maßgeblich an der Entwicklung und der Qualitätskontrolle der Schneidtechnik bei der Deutschen Grammophon beteiligt. Er entwickelt u. a. eine Steuerung zur automatischen Reduzierung von Pre- und Postechos auf der Schallplatte. © EBS

1975 Freigabe

Jede Aufnahme durchläuft vor einer Veröffentlichung eine musikalische wie technische Qualitätskontrolle. Hier überprüft Otto Ernst Wohlert eine Testpressung. © EBS

1975 Labor

Oswald Stephani im physikalischen Labor der Deutschen Grammophon, welches sich mit grundlegenden Fragen der Speicherung von Schall auf dem Medium Schallplatte beschäftigt. © EBS

1975 Quadrophonie

Klaus Behrens im Recording Center in Hannover-Langenhagen beim Schnitt von 4-Spur-Bändern. Seit 1971 produziert die DG auf 1/2-Zoll Bändern ihre quadrophonischen Aufnahmen. © EBS

1974 »PolyGram Modul Mixer«

Hans-Peter Schweigmann, Werner Mayer und Edith Mathis am neuen PolyGram Modul-Mixer während einer Aufnahme. Dieses Transistorpult ist für den transportablen Einsatz konzipiert und kommt weltweit innerhalb der PolyGram zum Einsatz. Die DG stattet nach und nach alle ihrer Apparaturen und Regieräume mit diesem Pult aus. © EBS

1973 »La Damnation de Faust«

Seiji Ozawa nimmt mit dem Boston Symphony Orchestra La Damnation de Faust von Hector Berlioz auf. Produziert wird im DG eigenen Studio in der Symphony Hall auf 8-Spur analog Band. © DGG

1973 »De Temporum Fine Comoedia«

Carl Orff, Herbert von Karajan, Tonmeister Günter Hermanns, Aufnahmeleiter Hans Weber, die Tontechniker Jürgen Bulgrin und Volker Martin im mobilen Regieraum in Leverkusen, Forum © privat

1972 »Messa da Requiem«

Im Regieraum der Jesus-Christus-Kirche in Berlin v. l. n. r.: Tonmeister Günter Hermannns, Tontechniker Volker Martin, Carlo Cossutta, Herbert von Karajan, Christa Ludwig, Mirella Freni, Carlo Cossutta, Aufnahmeleiter Hans Weber und Executive Producer Hans Hirsch. Produziert wurde auch für die Quadrophonie, oben links im Bild ist ein rückwärtiger Lautsprecher für die quadrophonische Wiedergabe zu sehen. © Lauterwasser

1971 »Simon Boccanegra«

Aufnahme von Verdis »Simon Boccanegra« an der Mailänder Scala mit Piero Cappuccilli, Mirella Freni, José Carreras, Ghiaurov, José van Dam, Giovanni Foiani und dem Coro e Orchestra del Teatro alla Scala unter der Leitung von Claudio Abbado. © EBS

1971 Boston Symphony Orchestra on Tour

Michael Tilson Thomas, Christoph Eschenbach und Geschäftsführer Dr. Hans-Werner Steinhausen in der Überspielung, welche sich noch auf dem alten Werksgelände in der Podbielskistraße befindet. Auch die Galvanik und Vinyl-Fertigung verbleiben bis zur Schließung (1990/91) am alten Standort.  © EBS

1971 »Ma Vlast«

Orchesteraufbau für die Aufnahme von Smetanas »Ma Vlast« mit Rafael Kubelik und dem Boston Symphony Orchestra. Aus akustischen Gründen werden die Stuhlreihen ausgebaut und das Orchester im Parkett der Symphony Hall platziert. © DGG

1971 Regieraum Boston

Peter K. Burkowitz (3. v. l.) stellt der internationalen Presse den neuen Regieraum in der Symphony Hall vor. Hier werden seit 1970 alle Produktionen in analoger Mehrspurtechnik für die quadrophonische Wiedergabe produziert. © EBS

1969 Umzug

Die Aufnahmeabteilung der Deutschen Grammophon zieht von der Podbielskistraße in das Hochhaus auf dem Werksgelände II (Hannover-Langenhagen) und belegt dort die obersten drei Etagen.  © EBS

1969 »Götterdämmerung«

Im Regieraum der Jesus-Christus-Kirche in Berlin mit Helga Dernesch, Herbert von Karajan, Hans Weber und Otto Gerdes. Eine der letzten 2-Spur Aufnahmen mit dem Maestro. Danach produziert er nur noch in Mehrspurtechnik. © Sammlung H. Weber

1967 Ernst von Siemens

Ernst von Siemens lenkt seit den 1940er Jahren entscheidend die Geschicke der Deutsche Grammophon, zuletzt in der Position des Aufsichtsratsvorsitzenden. Er kommt sehr gerne zu Aufnahmen in München vorbei. Hier im Gespräch mit Siegfried Janzen im Regieraum des Herkulessaals. Hinter dem Mischpult v. l. n. r.: Volker Martin, Günter Hermanns, Carl Orff und Hans Weber, wahrscheinlich während der Aufnahme von Carl Orffs »Oedipus Der Tyrann«. © Sammlung H. Weber

1965 »Weihnachtsoratorium«

Aufnahme in München mit Karl Richter mit Tontechniker Wolfgang Werner (links) und Aufnahmeleiter Hans Weber (rechts).  © Deutsches Technikmuseum Berlin

1964 »Rigoletto«

Aufnahme des »Rigoletto« unter Rafael Kubelik in der Scala in Mailand. Zur Verbesserung der Akustik wird der Zuschauerraum mit Folien ausgekleidet. Die Aufnahme wird direkt auf 2-Spur Band aufgenommen, eine nachträgliche Korrektur der Balance der Stimmen ist ausgeschlossen. Ein Gitter hält die Solisten auf konstanten Abstand zum Mikrofon und verhindert so, dass sie durch plötzliches Vortreten sich selber in der Laustärke regeln. © EBS

1962 RIAA

Im April 1962 änderten die Schneidstudios der Deutschen Grammophon die Zeitkonstanten für die Vinylschallplatte von 3180μs - 318μs - 75μs auf 3180 - 318μs - 50μs und passten sich damit der internationalen RIAA-Norm an.

1960 »Elektra«

Mit der VEB Schallplatten entstehen eine Reihe von Co-Produktionen in der Lukas-Kirche in Dresden. Hier bei der Aufnahme von Strauss’ »Elektra« im Regieraum mit Aufnahmeleiter Wolfgang Lohse, Tonmeister Heinrich Keilholz, Jean Madeira, Karl Böhm, Tontechniker Hans-Peter Schweigmann, Inge Borgk und Produzentin Magdalene Padberg. © Sammlung Schweigmann

1960 Podbielskistraße

Nach einem kurzem Intermezzo in Hamburg, wohin Teile der Aufnahmeabteilung mit dem Management der Deutschen Grammophon 1956 gezogen sind, befinden sich die Studios wieder auf dem Gelände der Fabrik in Hannover. Hier das Hauptgebäude an der Podbielskistraße, erbaut 1927 unter dem Generaldirektor Bruno Borchardt. © DGG

1959 »Analogue Tube Console«

Ein neues 12-Kanal-Röhrenmischpult wird in Hannover entwickelt und gebaut. Es besitzt Panpots für 6 Kanäle, einschaltbare Filter für 4 Kanäle und 2 Hallabzweige. Hier ein Bild aus dem festen DG-Studio in der Jesus-Christus-Kirche. Ein baugleiches Pult ist bei den Emil Berliner Studios immer noch im Einsatz. © EBS

1956 Stereo

Günter Hermanns assistiert Cheftonmeister Werner Wolf am ersten Stereo-Mischpult der Aufnahmeabteilung. Fünf Kanäle sind jeweils direkt auf die linke und rechte Summe geroutet, einen Panpot gibt es noch nicht im Kanalzug. Die ersten Veröffentlichungen auf Vinyl folgen im August 1958 mit »Also sprach Zarathustra« von Richard Strauss und »Feuervogel« von Igor Strawinsky. © Sammlung H. Weber

1954 One Point Recording

Aufgrund der hervorragenden Akustik der Jesus-Christus-Kirche in Berlin kommt bei dieser Mono-Aufnahme nur ein einziges Neumann Mikrofon mit einer M48 Kugelkapsel zum Einsatz. Noch frei von jedem stereophonischen Effekt kann das Orchester fast kreisförmig ums Mikrofon aufgebaut werden. © Sammlung Schweigmann

1952 Beethovensaal

Aufnahme mit Heinz Wildhagen, Karlheinz Westphal und Werner Grimme im Beethvonesaal, Hannover. Das Mischpult besitzt vier Kanalzüge. Zum Einsatz kommen hauptsächlich Neumann U-47-Mikrofone. © privat

1952 »Erholung«

Aufnahme von »Vis à vis, mon ami« mit Michael Jary und Renée Franke. In Hamburg unterhält die Deutsche Grammophon zwei fest installierte Studios, eines in der Musikhalle, ein zweites schräg gegenüber in der »Erholung«. Dieses wird hauptsächlich für »Pop-Aufnahmen« benutzt und ist mit einer Hammondorgel ausgestattet. © EBS

1951 Archiv

Das "Musikhistorische Studio der Deutschen Grammophon Gesellschaft" veröffentlicht unter der Marke "Archiv Produktion" Aufnahmen im Bereich der Ernsten Musik, auf denen stärker das Werk, weniger der Interpret im Vordergrund steht. Dr. Fred Hamel, übernimmt zuerst die Verantwortung für die gesamte Aufnahme-Produktion, konzentrierte sich aber später mehr und mehr auf die Archiv Produktion. Zur Leitung der klassischen Musik-Produktion wird 1952 Professor Elsa Schiller, bis dahin Musikchefin beim RIAS, berufen. Veröffentlicht wird noch auch 78er Schellack, der Tonmeister und Leiter der Aufnahmeabteilung Keilholz wird auf dem Etikett erwähnt.

1950 Qualitätssprung

Helmut Najda und Georg Söffker bei der Überspielung einer Bandaufnahme. Neue gegengekoppelte Schreiber schneiden nun die Rille in Lack statt in Wachs. Der Frequenzgang steigt bis auf 15.000 Hz, ein großer Qualitätssprung. Die von Dr. Gerd Schöttler (DG) und Alexander Schaaf (Siemens) und 1949 patentierte »variable Rillensteuerung« kommt auch zum Einsatz. Zu erkennen an dem nachträglich angebauten »Vorhör-Kopf« der Bandmaschine. Damit kann die Spielzeit von 5 auf 9 Minuten gesteigert und neues Repertoire erschlossen werden. Dieses Verfahren zur Steigerung der Spielzeit wird später auch auf der Vinyl-Platte angewandt. © DGG

1949 »Candy-Bomber«

Während der Berlin-Blockade fliegt alle 3 bis 4 Minuten ein Candy-Bomber über das Studio. Der tieffrequente Motorenlärm ist häufig auf dem Band zu hören und in der Frequenzanalyse sichtbar.

1945 Tape Recording

Die neue Aufnahmeabteilung in Hannover setzt konsequent auf das neue Medium Magnettonband. Ein musikalischer Schnitt der Bänder mittels Schere und Kleber wird nun erstmals möglich. Leiter der Aufnahmeabteilung wird Heinrich Keilholtz, der zuvor schon mit der Magnettontechnik beim Reichsrundfunk in Berlin in Berührung kam. Als Betriebsingenieur wird Ernst Kwoll eingestellt, der zuvor unter Eduard Schüller bei der AEG arbeitete. © EBS

1945 New Repertoire

Im Oktober werden im Capitol in Hannover erstmals Aufnahmen mit einem Magnettongerät (statt wie bisher auf Wachs) durchgeführt. Der Leiter der Fabrik, Helmut Haertel, setzt alles in Bewegung, um an diese Magnetton-Technik zu kommen und sie als erste Schallplattenfirma der Welt einzusetzen. Während des »Dritten Reischs« war diese Technologie nur dem Militär und dem Reichsrundfunk zugänglich. Auch das Repertoire passt sich der neuen Zeit an. © EBS

1945 Neuanfang in Hannover

Die politisch unklare Lage in Berlin veranlasst die Deutsche Grammophon, auf dem Gelände der stark zerstörten Fabrik in Hannover schnell eine zweite Tonabteilung aufzubauen. Mit neuem Repertoire erhofft man den Neuanfang bestehen zu können. © DGG

1945 Neuanfang in Berlin

In dem zerbombten Verwaltungsgebäude der Deutschen Grammophon werden Pressen installiert, um Berlin und den sowjetischen Sektor mit Platten beliefern zu können. Aus Hannover können die Platten nicht geliefert werden, da die Handelswege unterbrochen sind. Ein Tonstudio wird notdürftig eingerichtet, der Aufnahmebetrieb kommt aber nicht mehr richtig in Schwung. Der Standort wird 1949 komplett aufgegeben, das Management der Deutschen Grammophon und einige Mitarbeiter ziehen nach Hannover. © DGG

1945 Zerrstörung

Das Berliner Studio in der Alten Jakobstraße wird durch einen Bombenangriff total zerstört. Eine Aufnahmeapparatur kann aus den Trümmern gerettet werden, wird kurze Zeit später aber von der russischen Besatzungsmacht konfisziert. © akg images

1943 Propaganda

Aufnahmeprotokoll des Ensembles »Charlie and his Orchestra«. Im Deutschen Grammophon Studio Alte Jakobstraße werden mit der für Propaganda-Zwecke zusammengestellten Bigband Jazz, Swing und sonstige »verfemte« Musik für Rundfunksendungen im Ausland produziert. Zu Tarnzwecken intonierte der Sänger Karl Schwedler (Charlie) häufig die erste Strophe im Original, um in der zweiten Strophe zur politischen Propaganda mit antibritischem, antisowjetischem und antijüdischem Inhalt überzugehen. Im Deutschen Rundfunk wurden die Titel nicht gespielt. © EBS

1941 Tanzmusik

Tonmeister Oskar Blaesche in Vorbereitung auf eine Aufnahme mit dem Arne Hülphers Jazz-Orchester aus Schweden am 30.9.1941. Im Vordergrund zwei Wachs-Schneidmaschinen von Neumann, sowie die runden Kartons mit den Aufnahmewachsen. In den Aufnahmeraum kann man direkt durch die Fenster sehen. © DGG

1940 »Sinfonie in C«

Hans Pfitzner nimmt am 21.11.1940 seine eigenes Werk auf: »Sinfonie in C« Opus 46. Tonmeister Carl Friedrich Ehrich, Hans Pfitzner und Aufnahmeleiter Hans Hasse im Studio Alte Jakobstraße. © Sammlung Frank Schröder

1939 Quartett

Aufnahme mit dem Heyn-Quartett und dem Musikkorps des Infanterie-Lehr-Bataillon Benedikt Tumforde am 21.4.1939. Tonmeister Ehrich sitzt im Regieraum hinter den Fenstern. © akg images

1939 »Meistersinger von Nürnberg«

Das ehemaligen Central-Theater in der Alten Jakobstraße wird zum neuen Grammophon-Studio umgebaut. Herbert von Karajan dirigiert Wagners Vorspiel zum 1. Akt. Zu beachten; nicht der Maestro, sondern das Mikrofon steht in der Mitte . © akg images

1938 Abriss

Aufnahmeprotokoll einer der letzten Aufnahmen aus dem Grammophon-Studio in der Lützowstraße 111/112. Das Studio wird im Zuge von Albert Speers Plänen zur monumentalen Neugestaltung Berlins abgerissen. 

1934 »Die Perlenfischer«

Aufnahmeprotokoll einer Arien-Aufnahme mit Erna Berger und dem Staatsopernorchester unter der Leitung von Leo Blech. Der auf dem Protokoll vermerkte Raum VIII bezieht sich auf den großen Saal in der Lützowstraße 111/112, dem hauseigenen Deutsche Grammophon Studio. Raum VII im selben Gebäude wird für kleinere Besetzungen benutzt.

1933 Flucht

Der 31.3.1933 markiert das Ende der »Bruno-Borchardt-Ära«. Der Generaldirektor Borchardt und sein Kollege Fritz Schönheimer fliehen nach Frankreich, Schönheimer übernimmt von Erna Elchlepp die Leitung der Société Phonographique Française Polydor. Borchardt übernimmt die Polydor Holding in der Schweiz. Auch die Chemikerin Dr. Marie Finkelstein aus der Aufnahmeabteilung emigriert. Sie hatte die geheime Rezeptur der rauscharmen Aufnahmewachse (»Finkelstein-Wachs«) entwickelt. © DGG

1932 Klassikstudio

Trotz Wirtschaftskriese stellt Generaldirektor Bruno Borchardt die Weichen für den Erwerb eines großen Studios mit Konzertsaal-Akustik in der Lützowstraße 111/112. Hier können Klassik-Aufnahmen »in-house« durchgeführt werden. Borchardt folgt hier einem Trend, da sich auch die unmittelbaren Konkurenten wie The Grammophone Company (mit dem Abbey Road Studio) oder die Elektrola in Berlin große Studios, speziell für Aufnahmen klassischer Musik, zulegen. Richard Strauss kommt mehrmals zu Aufnahmen ins Studio, hier vor einem Mikrofon der General Electric aus den USA. © DGG

1930 »Boléro«

Produzentin Erna Elchlepp und Maurice Ravel bei der Einspielung des »Boléro« im Polydor Studio in Paris. Die Studio-Technik kommt aus Berlin. © privat

1929 Abhörsession

Kammersänger Alfred Piccaver (sitzend) beim Abhören seiner Aufnahme im Studio der Markgrafenstraße. Rechts vom Grammophon steht Tonmeister Carl König. © EBS

1929 Matsch

Aufnahmeexpedition in Persien am 8. Januar 1929. Bildunterschrift: » ... und zum viertem Male zogen wir den Karren aus dem Graben. Ganz rechts außen Herr Blaesche bei der Arbeit«. © DGG

1928 Werkstatt

Walter Schindler, Werkstattleiter der Aufnahmeabteilung in Berlin, baut nach Walter Buhres Plänen die elektrischen Schalldosen für die Aufnahmegeräte der Deutschen Grammophon. © privat

1926 » Von Ohr zu Ohr – Potpourri«

Paul Godwin mit seinem Orchester im Studio. Tonmeister Walter Buhre probiert, so wie Tonmeister zu allen Zeiten, mehrere Mikrofone aus. Hier das Reisz-Mikrofon und ein selten genutztes Kathodofon der Firma C. Lorenz. Buhre konstruiert auch eigene Modelle. Zur Dokumentation und Rekonstruktion eines Aufnahmesetups ist der Fußboden mit einem Teppich im Schachbrettmuster ausgestattet. © John Gaudenz/Deutsches Historisches Museum

1926 Bruno Borchardt

Im Oktober 1926 sichert Bruno Borchardt seinem Konzern über eine Vereinbarung mit der Brunswick-Balke-Collander Company mit Sitz in Chicago den europäischen Alleinvertrieb des in jener Zeit attraktivsten amerikanischen Jazz-Repertoires. Ein zweiter Vertrag regelt einen Know-How-Transfer. Bei seiner Rückkehr aus den Staaten hat er eine Aufnahmeapparatur im Gepäck, die von der General Electric für Brunswick entwickelt worden war; in der firmeneigenen Werkstatt der Polyphon-Grammophon baute man diese nach und entwickelte sie den eigenen Zwecken gemäß weiter. © Phonographische Zeitschrift

1922 Elektrische Aufnahmen

Walter Buhre entwickelt zwischen 1922 und 1925 das elektrische Aufnahmeverfahren für die Polyphon/Grammophon. Allerdings wechselt man schon 1926 auf das amerikanische System der General Electric. 1929 geht Buhre nach Japan und wirkt dort bis 1953 als Tonmeister und Leiter der Fabrik von Polydor Nippon. © EBS

1921 Diva

Berlin, Markgrafenstraße: Frieda Hempel, Dirigent Bruno Seidler-Winkler, Tonmeister Paul Goile (in Weiß) und ein Orchester im neuen Tonstudio der Deutschen Grammophon in der Markgrafenstraße 76, das von 1918 bis 1932 benutzt wird. © Deutsches Technikmuseum Berlin

1920 Trichter

Die Berliner Aufnahmeabteilung muss sich aufgrund der Trennung von der Londoner Gramophone Company neu aufstellen, Tonmeister werden eingestellt – hier Paul Goile mit Wilhelm Kempff im Studio. © Deutsches Technikmuseum Berlin. © DGG

1917 Zwangsversteigerung

Der 24. April 1917 markiert das Ende einer Ära und ist Beginn einer ganz neuen Entwicklung. Das Vermögen der Gramophone Company Ltd., in deren Eigentum sich die Aktien der Deutschen Grammophon AG befinden, wird im Deutschen Reich beschlagnahmt und in einer Zwangsversteigerung von der Polyphon-Musikwerke AG erworben. Bruno Borchardt, Generaldirektor und Hauptaktionär übernimmt auch als Generaldirektor die Deutsche Grammophon und gliedert sie in seinen Konzern ein. In der Berliner Markgrafenstraße 76 wird das neue Hauptquartier des Polyphon-Grammophon Konzern geschaffen und auch neue Tonstudios eingerichtet.  © DGG

1915 Krieg

Der Erste Weltkrieg macht aus Kollegen Feinde: Max Hampe (Mitte) als Vizefeldwebel an der Westfront. Die Verbindungen zwischen britischer Gramophone Company und Deutscher Grammophon zerreißen.

1913 »Parsifal«

Alfred Hertz, Kapellmeister der New Yorker Metropolitan Opera, nimmt am 12. September mit dem Berliner Philharmonischen Orchester Auszüge aus Wagners »Parsifal« im Grammophon-Studio in der Ritterstraße 35 auf. © DGG

1911 Lautstärke

Im Tonstudio der Deutschen Grammophon in Berlin leitet Bruno Seidler-Winkler eine Aufnahme mit Tenor Karl Jörn. An den beweglichen Trichtern Tonmeister Charles Scheuplein von der britischen Gramophone Company. Es kommen präparierte Instrumente zum Einsatz, um mehr Lautstärke im Arrangement zu erreichen. © DGG

1909 Tolstoi

Jasnaja Poljana, Leo Tolstois Landgut südlich von Moskau: Max Hampe zeichnet Sprachaufnahmen mit dem großen Dichter auf, der die Aufnahmewachse eigenhändig signiert.

1905 Bombay

Max Hampe von der Deutschen Grammophon und sein Kollege William Sinkler Darby von der britischen Gramophone Company auf Aufnahmeexpedition in Indien.

1900 Erstes Studio

Die Deutsche Grammophon eröffnet eine Zweigniederlassung in der Berliner Ritterstraße 36 und richtet dort ein Aufnahmestudio ein. Die Technik kommt von der britischen Muttergesellschaft The Gramophone Company. Deren amerikanischer Tonmeister William Sinkler Darby reist mehrmals von London nach Berlin und leitet den Aufbau des Studios[2]. 1910 erfolgt der Umzug in die Ritterstraße 35, Darby wiederum beteiligt sich als Gesellschafter[3] an der Deutschen Grammophon Spezialhaus GmbH.  © EBS

1898 Der Macher

Joseph Berliner (2. v. r.) gründet[4] 1898 die Deutsche Grammophon Gesellschaft, um exklusiv Schallplatten für die englische Gramophone Company herzustellen. Er versucht 1899 mit Hilfe von William Sinkler Darby Aufnahmen von Hannover aus zu produzieren, gerät aber gleich in Konflikt mit der englischen Gramophone Company[5]. Emil Berliner ist gezwungen aus den USA nach Europa zu reisen um den Konflikt zu schlichten. Die 1900 erfolgte Umstrukturierung der Deutschen Grammophon in eine Aktiengesellschaft (in englischem Besitz) macht dann den Weg für ein eigenes Tonstudio in Berlin frei. © Deutsches Technikmuseum Berlin

1898 Die Keimzelle der Musikindustrie

Washington D.C.: Emil Berliner (sitzend l.) mit seinen Mitarbeitern, darunter die später berühmt gewordenen Produzenten Fred Gaisberg (stehend l.), William Sinkler Darby (stehend 4. v. l.) und Joseph "Joe" Sanders (2.v.l.). Berliner sendet 1898 Fred Gaisberg nach London, um dort die Aufnahmeabteilung der Gramophone Company aufzubauen und seinen Neffen Joseph Sanders mit Pressen nach Hannover, um dort bei seinem Bruder Joseph Berliner die Schallplattenfabrik der Deutschen Grammophon Gesellschaft aufzubauen. Aus Nachfolgefirmen dieser auf diesem Bild versammelten Pioniere sind heute u.a. Universal-Music, Warner & Sony entstanden.

  1. [1] Die vormalige Emil Berliner Studios GmbH, a devision of Deutsche Grammophon, wird liquidiert.
  2. [2] Matthias Sarneck, »Aus der Geschichte der Deutschen Grammophon-Gesellschaft«, unveröffentlichtes Manuskript, DGG-Archiv, S. 1
  3. [3] Nr. 238 des Notaregisters für 1909, DGG-Nachlass Deutsches Technikmuseum Berlin
  4. [4] Über die Gründungsväter der Deutschen Grammophon Gesellschaft gibt es unterschiedliche Aussagen: 1) Dr Walter Betcke schreibt 1948 zur 50 Jahr Feier der Deutschen Grammophon »Joseph Berliner fasste den Entschluss, Sprechmaschinen und Schallplatten im Großen herzustellen und gründete zu diesem Zweck am 6.12.1898 die Deutsche Grammophon Gesellschaft mbH. mit Sitz in Hannover« 2) Edwin Hein zitiert 1963 Joseph Berliner in seinem Buch, 65 Jahre Deutsche Grammophon Gesellschaft aus einem Brief von Joseph Berliner aus dem Jahr 1913: »Ich gründete daraufhin im Verein mit meinem derzeitigen Teilhaber, meinem Bruder, Herrn Jakob Berliner zu Hannover und dem Erfinder des Grammophons, meinem Bruder Emile Berliner in Washington die Deutsche Grammophon Gesellschaft zu Hannover, eingetragen in das Handelsregister des Königl. Amtsgerichts Hannover im November 1898. « 3) Peter Martland schreibt 2013 in seinem Buch Recording history : the British record industry, 1888–1931 »In November 1898 Joseph Sanders, together with Emile Berliner’s brothers Joseph and Jacob, formed Deutsche Grammophon Gesellschaft« und gibt als Einziger als Quelle eine Kopie der Gewerbeanmeldung an. Erwiesen scheint zu sein, dass Joseph Berliner als die einzige treibende unternehmerische Kraft zum Aufbau der Deutschen Grammophon Gesellschaft anzusehen ist. Sein großer Bruder und Erfinder Emil Berliner darf hingegen – ungeachtet der Frage ob er nun Gesellschafter war oder nicht - als geistiger Vater der Gesellschaft angesehen werden, denn ohne sein Wirken in den USA hätte es wohl keine Gründung der Deutschen Grammophon Gesellschaft in seiner Heimatstadt Hannover gegeben.
  5. [5] Vgl. Peter Martland The British Record Industry,1888–1931 S. 53