Die Perfektion des Augenblicks

Als eines der ganz wenigen Tonstudios weltweit haben wir uns auf Direktschnitt-Aufnahmen spezialisiert, bei denen ohne Umweg direkt auf die Lackfolie aufgenommen wird. Die Folie dient sowohl als Aufnahmemedium wie auch als Formvorlage für die spätere Vervielfältigung auf Vinyl. Ob Jazz, Rock oder Klassik, ob aus dem Aufnahmestudio, aus dem Meistersaal oder sogar mobil, selbst mit Publikum als Studiokonzert – wir lieben Direktschnitt-Produktionen. Bei den Emil Berliner Studios sind Direct-to-Disc-Aufnahmen vom Mikrofon bis zum Schneidstichel ohne jegliche Zwischenspeicherung komplett analog.

Von oben Klingt es sehr gut

Was ist klein, gelb und dreieckig?

Eben noch gespielt, jetzt schon in der Rille.

Rotlicht an, los geht's!

Gemeinsam bei der Takeauswahl

Alle spielen gleichzeitig - Hier gibt es keine Overdubbs

Klangeinstellung durch Positionierung der Instrumente

Die Künstlerin signiert ihre Platte

Auf Tour mitt der Schneideanlage

Seltener Anblick

Erleichterung nach der Aufnahme

Alles im Kasten

Die Rille wird jetzt geschnitten

Qualitätskontrolle der frischen Testpressungen

Dokumentation

Soundcheck mit V-72 Röhrenvorverstärkern

Was gespielt wird, kann man hören – was man hört, wurde gespielt

Das Aufnahmeverfahren ist nicht nur technisch, sondern vor allem musikalisch besonders: Formatbedingt können die Musiker ihre Aufnahme nur in einem Take und ohne nachträgliche klangliche Manipulation einspielen. Jede Schallplattenseite wird also in Echtzeit und ohne Unterbrechung aufgenommen. Das führt bei allen Beteiligten, Musiker wie Aufnahme-Team, zu einem maximalen Adrenalinausstoß. Genialität ist Genialität, Fehler ist Fehler. Es gibt nur diesen einen Moment, in dem alles auf den Punkt gebracht wird. Das ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. Ist sie aber gemeistert, sind große Zufriedenheit und überschäumende Freude der Lohn. Und das hört man!

Mehr über Direct-to-Disc

Back to the Future

Alle Schallplattenaufnahmen wurden bis weit in die 1940er Jahre hinein im Direct-to-Disc-Verfahren produziert. Das Mikrofon (bzw. vor diesem der Trichter) war direkt mit der Schneideanlage verbunden, was die Musiker im Tonstudio erarbeiteten und spielten, wurde unmittelbar in die Rille geritzt. Daher sind diese Aufnahmen weder geschnitten, remixed noch wurden sie sonst nachträglich bearbeitet. Mit dem Verklingen des Schlussakkords war die Produktion abgeschlossen.

Erst die Erfindung des Tonbandes erlaubte eine nachträgliche Bearbeitung der Aufnahme. Und heutzutage erweitert die Computertechnik die Möglichkeiten der Postproduktion ins fast Unendliche. Schneiden, mischen, neu arrangieren, remixen, mastern und vieles mehr ist möglich, alles zweifellos sehr kreative und stilprägende Arbeitsschritte. Packen heute die Musiker ihre Instrumente ein, beginnt für andere die eigentliche Arbeit. Das klangliche und musikalische Ergebnis entsteht erst nach und nach.

Der technische Fortschritt ist auch bei Musikproduktionen im Tonstudio allgegenwärtig. Aber alles hat seine zwei Seiten: Das Tonband machte zwar den Schnitt möglich, mit ihm kamen leider aber auch das Bandrauschen und leichte Verzerrungen zum Signal hinzu. Daher besannen sich Produzenten und Tonmeister Mitte der 1970er Jahre auf das Direct-to-Disc-Verfahren, frei nach dem Motto: Was nicht benutzt wird, kann auch nicht stören. Aus Gründen der technischen Klarheit verzichteten sie bei Schallplattenaufnahmen auf das Tonband – je direkter und kürzer der Signalfluss, desto höher die Qualität. Dafür verzichteten sie auf die Möglichkeiten der Postproduktion.

1980 stoppte die Einführung der Digitaltechnik das kurze Revival von Direct-to-Disc auf LP. Die CD versprach Rausch- und Störungsfreiheit und nahm vielen Argumenten der Vinyl-Freunde den Wind aus den Segeln. Auch war die Hoffnung auf neue, unbegrenzte technische Möglichkeiten für viele sehr reizvoll.

Heute geben wir Direct-to-Disc jedoch wieder eine neue Chance. Nicht, dass die heutige digitale Tontechnik Nachteile hätte – für digitale Medien ist sie ideal geeignet. Aber für die analoge LP, die allem Fortschritt zum Trotz nicht totzukriegen ist, bietet sich Direct-to-Disc als wunderbare Alternative an.

Das klangliche Ergebnis einer Direktschnitt-Aufnahme für die LP unterscheidet sich eindeutig von einer digitalen CD-Produktion. Das hat weniger mit der Technik zu tun, sondern eher mit der unterschiedlichen Arbeitsweise. Alles, was Musiker, Produzenten und Tonmeister auf der Aufnahme zu hören wünschen, müssen sie live und in einem Guss in die Rille bringen. Auch zwingt sie Direct-to-Disc dazu, alle Entscheidungen vor der Aufnahme zu treffen. Alle Beteiligten müssen hundertprozentig konzentriert arbeiten: Jeder Fehler, jede kleinste Unaufmerksamkeit kann die ganze Aufnahme zerstören. Direct-to-Disc sorgt somit stets für einen maximalen Adrenalinausstoß bei allen Beteiligten. Hier zeigt sich aber auch, was Musiker und Techniker tatsächlich zu leisten vermögen. Ein solch herausfordernder Aufnahmeprozess wird inzwischen von vielen Musikern wieder als befreiend und als zutiefst authentisch und ehrlich empfunden.

Direct-to-Disc ist keine Garantie für Qualität, langweilige Interpretationen können dadurch auch nicht besser werden. Man muss schon etwas zu sagen haben. Ist das jedoch gegeben, kann ein einzigartiges Original entstehen, komplett analog und für die Vinyl-Schallplatte maßgeschneidert.

Aktuelle Direktschnitt Veröffentlichungen